Wasserverbände in ländlichen Gegenden stehen heute oft vor großen Herausforderungen: Die Infrastruktur wandelt sich dynamisch und die Aufgaben wachsen. Große Datenmengen aus unterschiedlichen Beständen müssen übernommen, effizient verwaltet und genutzt werden. Ein geeignetes Geoinformationssystem ist daher ein maßgeblicher Erfolgsfaktor.
Kunde
Wasserverband Lingener Land
• 21.000 Hausanschlüsse
• 1.300 km Hauptleitungen
Aufgabe
• Datenerfassung und -import
• Bestandsdokumentation
• Leitungsmanagement
Produkt
• BaSYS
Projektbeginn
• Juli 2001
Ein Verband mit vielen Aufgaben
Der Wasserverband Lingener Land liegt im Nordwesten Deutschlands nahe der niederländischen Grenze. Er versorgt ca. 21.000 Hausanschlüsse mit einem Hauptleitungsnetz von ca. 1.300 Kilometern mit Trinkwasser. Das Verbandsgebiet ist ländlich strukturiert und größtenteils dünn besiedelt. Es besteht aus einer größeren Stadt und mehreren Gemeinden. In den letzten zehn Jahren haben sowohl der Landkreis als auch der Wasserverband einen Wandel durchlebt. Es kamen zahlreiche Industrie-, Gewerbe- und Neubaugebiete hinzu, außerdem übernahm der Wasserverband die Abwasserversorgung mehrerer angeschlossener Gemeinden.
Wachsende Anforderungen und Datenmengen
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Datenvielfalt zu einem immer größeren Datenchaos. Es existierte eine Vielzahl von Karten und Analogplänen, die noch händisch gezeichnet waren und im Maßstab nicht überein stimmten. Die Ortung eines Netzteils oder eines Anschlusses glich oft einem Puzzlespiel mit etlichen Teilen, und die Verwaltung wurde ineffizient und zeitraubend. Bürger und Gemeinden mussten oft lange auf ihre Auskünfte warten. Insgesamt hatten die Verantwortlichen das Gefühl, die vorhandenen Ressourcen nicht optimal auszunutzen und die Haushalte nicht bestmöglich zu verund entsorgen.
Umstellung von analoger zu digitaler Bestandsdokumentation
Eine zeitgemäße und zukunftssichere Lösung war gefragt. Eine Software für Leitungsnetze sollte den Service verbessern, Abläufe optimieren und die bestehenden Datenmengen integrieren. Das Netz Informationssystem (NIS) sollte in das vorhandene IT-Konzept eingebunden werden und in allen Fachbereichen verfügbar sein. Trotz einer übergreifenden Gesamtkonzeption sollte den verschiedenen Arbeitsplätzen jedoch die Möglichkeit zum spezialisierten Arbeiten erhalten bleiben. Das System sollte möglichst offen und flexibel sein und sich ohne Mehrkosten an die individuellen Bedürfnisse des Wasserverbandes anpassen. Außerdem erwartete der Verband fachliche Tiefe und Inovationskraft.
Die Umsetzung: Weniger schwer als erwartet
Diesen umfangreichen Anforderungskatalog konnte vor allem ein System erfüllen: BaSYS von BARTHAUER. 2001 wurden, nach einer ausführlichen Teststellung, Arbeitsplätze für die Bereiche Wasser und Abwasser, sowie mehrere Auskunftsarbeitsplätze installiert. Die Mitarbeiter übernahmen die komplette Ersterfassung für den Bereich Abwasser, während ein externes Ingenieurbüro das Wasserversorgungsnetz digital aufnahm. Teilweise waren die Vorbehalte der Mitarbeiter, ein vermeintlich kompliziertes GIS zu nutzen, natürlich groß, denn man war im Hause die analoge Bestandsdokumentation gewohnt. Auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Schulungen, sowie die Betreuung über Web-Seminare und der telefonische Kundendienst erleichterten die Eingewöhnungszeit und das Ergebnis überzeugte auch die letzten Zweifler!
Das Ergebnis: Effizientes und zeitgemäßes Leitungsmanagement
Heute werden alle Wasser-und Abwassernetze einheitlich und gemeinsam unter BaSYS dargestellt und verwaltet. Das Datenchaos ist einem effizienten und transparenten Datenmanagement gewichen, von dem Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen profitieren. Innerhalb des Verbandes haben alle Mitarbeiter Zugriff auf browserorientierte Auskunftsapplikationen, um einfach und schnell auf erforderliche Daten zuzugreifen, ohne versehentlich etwas löschen zu können. Die Planungsarbeitsplätze Wasser und Abwasser haben dagegen deutlich mehr Rechte und können bei der Bearbeitung zwischen mehreren Grafikanwendungen auf Basis derselben Datenbank wählen. Das Multi-Plattformkonzept ermöglicht den Mitarbeitern in jedem Bereich, das Werkzeug ihrer Wahl einzusetzen. So werden im konstruktiven Bereich sowie in der Datenerfassung gerne CAD-Systeme eingesetzt, während sich Themenpläne am schnellsten mit ArcGIS erstellen lassen. Die Arbeitsabläufe haben sich durch BaSYS erheblich beschleunigt, das kommt auch den Kunden des Wasserverbandes zu Gute. Die Planauskünfte für Trink-und Abwasserleitungen werden heute bereits bei der telefonischen Anforderung geprüft und innerhalb eines Tages per E-Mail erteilt.
Fast 10 Jahre nach der Einführung von BaSYS sind Peter Gödde und das gesamte Team immer noch begeistert von „ihrem” NIS. „Wir arbeiten wirtschaftlicher und effizienter. Für viele Aufgaben benötigen wir nur noch einen Bruchteil der Zeit die wir früher benötigt haben. Probleme der Mehrfachdatenhaltung gehören der Vergangenheit an, und insgesamt laufen die Prozesse harmonischer und automatisierter ab. Wir haben jetzt ein starkes Werkzeug für Planungs- und Optimierungsaufgaben zur Hand. BaSYS erleichtert es uns nach unserem Selbstverständnis zu arbeiten: Ein nachhaltiger Umgang mit wertvollen Ressourcen und ein fairer Preis für unsere Kunden.”
„Die Bearbeitung mit unterschiedlichen Grafikanwendungen hat sich bei uns im Haus bewährt. Jeder profitiert von der Arbeit des anderen und letztendlich profitiert der Verband von den Stärken der Mitarbeiter.” Peter Gödde